Ausbildungsinstitut für Systemische Psychotherapie Augsburg

Ausbildungsinstitut für Systemische Psychotherapie Augsburg

Herzlich willkommen!

Das „Ausbildungsinstitut für Systemische Psychotherapie Augsburg GmbH“ – oder kurz: AISP-Augsburg GmbH – bildet Psycholog*innen mit Master- oder Diplomabschluss zu Psychologischen Psychotherapeut*innen im Vertiefungsgebiet Systemische Therapie aus und führt diese zur Approbation. Im therapeutischen Feld stehen wir damit auch im staatlich geregelten psychotherapeutischen Ausbildungsbereich für das „Systemische Original“ .

Die AISP-Augsburg GmbH wurde 2019 als Tochterunternehmen des Systemischen Instituts Augsburg als erstes Ausbildungsinstitut für Systemische Therapie im Regierungsbezirk Schwaben gegründet. Wir sind vom Landesprüfungsamt für Medizin, Pharmazie und Psychotherapie der Regierung von Oberbayern staatlich anerkannt.

Systemische Psychotherapie als Richtlinienverfahren

Im Jahr 2008 wurde die Systemische Therapie wissenschaftlich anerkannt. Zehn Jahre sollten vergehen, bis am 22.11.2018 der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) den Nutzen und die medizinische Notwendigkeit der Systemischen Therapie für Erwachsene bestätigt hat. Die Systemische Therapie ist damit das vierte sozialrechtlich anerkannte Richtlinienverfahren für Psychotherapie. Seit 01.07.2020 ist die Systemische Psychotherapie eine von den gesetzlichen Krankenkassen zu übernehmende Leistung, wenn Sie von approbierten Psychologischen Psychotherapeut*innen mit Vertiefungsgebiet Systemische Therapie erbracht wird. Patient*innen können ab 2022 in unserer Institutsambulanz behandelt werden.

Wofür wir stehen

Wir stehen für professionelle systemische Lehr- und Praxiskompetenz um für menschliche Entwicklung und Veränderung förderliche Rahmenbedingungen zu schaffen und zielorientierte Psychotherapie zu gestalten. Unsere jahrzehntelange systemische Lehr- und Praxiserfahrung im Kontext DGSF- oder SG-zertifizierter Weiterbildungskurse kommen in diesem Curriculum zusammen, um Sie zur Approbation in Systemischer Psychotherapie zu führen.

Systemische Lehrkompetenz: Aus der Praxis für die Praxis

Uns verbindet eine respektvoll-wertschätzende Sicht auf die vielfältigen Familienwelten, eine in der Praxis wirksam erprobte systemische Haltung und das tiefe Vertrauen in die menschlichen Wachstumspotenziale der Patient*innen. Durch die multikontextuelle Lehr- und Praxiskompetenz der Dozent*innen, Supervisor*innen und Selbsterfahrungsleiter*innen erzielen Sie einen Mehrwert für Ihre künftige Praxis als verantwortlich handelnde, systemische Psychotherapeut*innen.

Was ist Systemische Therapie?

In den fünfziger Jahren entwickelte sich die Familientherapie in den USA und kam in den sechziger Jahren nach Europa. Besonders in Deutschland und in Italien entstanden in der Folge familientherapeutische Zentren und Weiterbildungsinstitute. Auffälliges oder „verrücktes“ Verhalten (Symptome) wurde nicht mehr nur als Ausdruck innerseelischer Konflikte betrachtet. Die neue Frage war, inwiefern Symptome sinnvolle Antworten innerhalb eines bestimmten Kontextes sein könnten; als subjektiv angemessene Lösungsversuche für schwierige Beziehungsstrukturen innerhalb eines Familiensystems. Das therapeutische Interesse entwickelte sich fortan weg vom Individuum hin auf die Beziehungsgestaltungen im Kontext von Familien- und Paarbeziehungen. Probleme wurden im Zusammenhang mit Beziehungs- und Kommunikationsgeschehnissen in einem System betrachtet.

Systemische Hypothesenbildung mit triadischem Blick und Reframing als konstruktiv-erweiternde Variante von neuer Wirklichkeitsrahmung nahmen einen zentralen Platz ein, um „abweichendes“ Verhalten als sinnhaft zu verstehen. Der Fokus richtete sich vermehrt auf die menschlichen Wachstumspotenziale und steckengebliebene Entwicklungsmöglichkeiten. Die therapeutische Neugierde zielte auf bislang unentdeckte und ungenutzte inneren Ressourcen, Fähigkeiten und Stärken von Patient*innen.

Das Meta-Ziel einer systemischen Therapie wurde die Erweiterung von Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten. Durch die Infragestellung bisheriger Interaktionsmuster, Regeln des Zusammenlebens und internalisierter Glaubenssysteme („mindsets“) wurden Öffnungen für das Zukünftige geschaffen, und ein Perspektivenwechsel eingeleitet. Weg von der linearen Kausalität hin zum Paradigma der Zirkularität und der Nutzung von Selbstorganisationsdynamiken: Therapie als Rahmengestaltung für die Autopoiese von Patient*innen.

Systemische Therapeut*innen begegnen heute ihren Patient*innen mit Neugierde und respektvollem Dialog, um deren Sicht auf die Welt und die Beziehungen zu erkunden. Sie unterstützen Einzelne, Paare oder eine Familie darin, Blockaden in der Entwicklung zu überwinden und Steckengebliebenes wieder in Gang zu bringen. So können durch neue Bedeutungsgebungen oder angemessen ungewöhnlichen „Verstörungen“ neue Handlungsoptionen angeregt werden und zentrale menschliche Bedürfnisse, wie Sicherheit, Zugehörigkeit, Anerkennung und Autonomie in den Fokus gerückt werden, um bessere Muster für ein befriedigendes Zusammenleben zu entwickeln.

Ausgehend von der Familientherapie als Setting mit wissenschaftlich fundierten und anerkannten Konzepten hat sich mittlerweile der Begriff Systemische Therapie etabliert. Dies trägt der Tatsache Rechnung, dass die Konzepte Systemischen Denkens und Handelns nicht nur in der Therapie mit Familien, sondern auch in der Therapie mit Einzelnen, Paaren und größeren Beziehungssystemen angewandt werden können und als wirksam nachgewiesen sind.

Aktuelles

16.04.2024 Infoveranstaltung zur Ausbildung um 19:00 Uhr vor Ort

Start des nächsten Kurses:

21. – 23.03.2024

Start des letzten Kurses:

Voraussichtlich 2026

News:

Das Landesprüfungsamt München hat bestätigt, dass für Studienabgänger-*innen des neuen grundständischen Studiums Psychotherapie für die Studienjahrgänge 2021 bis 2023 derzeit noch die Möglichkeit besteht, die Weiterbildung nach den alten Bedingungen an den bestehenden Ausbildungsstätten zu machen, mangels Weiterbildungsstätten nach den neuen Richtlinien. Solange die Finanzierung der Weiterbildungsstätten nicht gesichert ist, wird es keine Weiter-bildung zum / zur „Fachpsychothera-peut*in“ geben können.

Bezüglich des Approbationsantrags nach Studienabschluss empfehlen wir interessierten Studierenden, sich bereits frühzeitig eine Auskunft beim Landesprüfungsamt einzuholen, ob der Antrag ausgesetzt werden kann bis zum Ende der Ausbildung.

 

Bewerbung

Ihr Bewerbungsverfahren zur Ausbildung am AISP-Augsburg beginnt mit

  • einer Teilnahme an einer Informationsveranstaltung
  • Ihrer schriftlichen Bewerbung
  • einem persönlichen Bewerbungsgespräch

Detaillierte Informationen zu Ihrer Bewerbung finden Sie hier

Fachverbände

Das AISP-Augsburg ist Mitglied im Systemischen Verbund.

Zudem integriert das AISP-Augsburg die Standards und Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und der Systemischen Gesellschaft (SG)

Institutsambulanz

Die praktische Ausbildung mit 600 Behandlungsstunden ist Teil der vertieften Ausbildung und dient dem Erwerb sowie der Vertiefung von Kenntnissen und praktischen Kompetenzen bei der Behandlung von Patient*innen mit Störungen mit Krankheitswert. Dieser Teil der Ausbildung findet in der Institutsambulanz des AISP-Augsburg statt.

Weiterführende Informationen zur Institutsambulanz im Rahmen der Ausbildung und für Patient*innen finden Sie hier

Dank

Wir danken vor allem Frau Dr. Brigitte Gemeinhardt für ihr Engagement, ihre wertvolle Unterstützung und ihr Know-How zum Gelingen des Ganzen, sowie allen mitwirkenden Dozent*innen, Supervisor*innen und Selbsterfahrungsleiter*innen und unseren Kooperationskliniken. Weiter bedanken wir uns bei den systemischen Fachverbänden Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und der Systemischen Gesellschaft (SG) für die jahrzehntelange verbandspolitische Arbeit zur Anerkennung der Systemischen Therapie.