Ausbildungsinstitut für Systemische Psychotherapie Augsburg: Geschichte
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Geschichte des Ausbildungsinstituts für Systemische Psychotherapie Augsburg

Geschichte des Instituts: Unsere systemischen Wurzeln

Das staatlich anerkannte AISP-Augsburg wurde 2019 von Volkmar Abt und Ingrid Müller gegründet. Es ist also noch ein sehr junges Institut in dieser Rechtsform. Doch unsere systemischen Wurzeln reichen viele Jahrzehnte zurück.

Mit Beginn seiner Weiterbildung in System- und Wachstumsorientierter Familientherapie am Münchner Familienkolleg (1987) integrierte Volkmar Abt familientherapeutische Ansätze in den Kontext stationärer Kinder- und Jugendhilfe. Dies erforderte ein Weiterdenken und eine starke Modifizierung der gelehrten Konzepte, da Anfang der 80er Jahre die systemische Lehre fast ausschließlich auf den Therapiekontext ausgerichtet war und der Transfer in andere Kontexte gerade erst begann. Der Blick richtete sich auf das Gesamtgefüge der Kinder- und Jugendhilfe unter Achtung des neuen Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) im Jahr 1991. Der Gedanke der Kooperation mit Eltern und Familiensystemen, Jugendämtern, Teammitgliedern und externen Kolleg*innen sowie die selbstkritische Reflexion von Einrichtungsstrukturen wurden mehr und mehr bedeutsam, um Hilfeprozesse zieldienlich zu gestalten.

Parallel zur Pionierarbeit im ehemaligen Katholischen Kinderheim Augsburg-Hochzoll (heute: Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll) legte Volkmar Abt 1989 den Grundstein für das spätere Systemische Institut Augsburg: Als Mitgesellschafter einer Praxisgemeinschaft in Augsburg begann er nebenberuflich mit Einzelnen, Paaren und Familien zu arbeiten und vermittelte seine Erfahrungen in der Kinder- und Jugendhilfe durch erste Seminare, Workshops und Fortbildungen. 1994 machte er sich selbständig in den Bereichen Beratung, Therapie, Supervision, Coaching, Fort- und Weiterbildung sowie Organisationsberatung. Als externer Berater, Coach und Familientherapeut wirkte er weiterhin bis 1996 in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll mit, war maßgeblich an der Konzeption einer heilpädagogischen Tagesstätte der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll beteiligt und mit dem Teamcoaching zur Einführung systemischer Elternarbeit betraut.

Ingrid Müller arbeitete von 1981 – 1988 als stellvertretende Heimleitung und Erzieherin im Mädchenwohnheim der Diakonie Augsburg und wechselte 1991 in die Kinder-, Jugend- und Familienhilfe Hochzoll. Mit Beginn ihrer dortigen Arbeit integrierte sie familientherapeutische Konzepte in ihr professionelles Handlungsspektrum im stationären Bereich. Später nutzte sie systemisch-familientherapeutische Ansätze im Rahmen ambulanter Familienhilfemaßnahmen, sowie als Bereichsleitung für Erziehungsstellen und teilstationären Gruppen. Seit 2012 ist sie Mitglied des Leitungsteams der Einrichtung und für den ambulanten Hilfebereich zuständig.

Ingrid Müller arbeitet nebenberuflich als Beraterin und Therapeutin (HPG), Systemische Familientherapeutin (DGSF), Systemische Supervisorin (DGSF), Lehrende und Geschäftsführerin im Systemischen Institut Augsburg.

Im Jahr 2002 gründeten Volkmar Abt und Ingrid Müller das Systemische Institut Augsburg. Das Institut trat im selben Jahr der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) bei um systemische Konzepte im Rahmen DGSF-zertifizierter Weiterbildungen (Beratung, Therapie, Supervision, Coaching) zu lehren und weiterzuverbreiten. Von 2005 bis 2017 kooperierte das Institut sehr erfolgreich mit dem ISB-München, bis sich Helmut Promberger und Sonja Freund in den Ruhestand begaben.

Über 4500 Teilnehmer*innen konnten bis heute in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten begrüßt werden. Renommierte Expert*innen im systemischen Feld, wie z.B. Dr. Wilhelm Rotthaus, Dr. Luc Ciompi, Dr. Haim Omer, Dr. Carole Gammer, Dr. George Downing, Dr. Ben Furman, Dr. Manfred Prior, Irit Schorr Sapir, Tal Fisher, Wiltrud Brächter, Alfons Aichinger, Roland Kachler, Dr. Michael Scholz, Katrin Scholz, Dr. Maud Rix, Rainer Schwing, Eberhard Hauser u.a. waren in den vergangenen Jahren als Gastreferent*innen bei uns.

Das Systemische Institut Augsburg ist seit 2013 akkreditiertes Mitglied der Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und akkreditiertes Fortbildungsinstitut der Bayerischen Landeskammer für Psychotherapie (PTK). Es begreift sich als Teil eines systemischen Netzwerkes, um sich durch Kooperationen und Qualitätszirkel mit anderen Instituten und systemischen Partner*innen kontinuierlich und gemeinsam weiterzuentwickeln.

2019: Mit Unterstützung von Frau Dr. Brigitte Gemeinhardt (Eutin) als Wegbereiterin wurde das AISP-Augsburg als separates Tochterunternehmen gegründet. Es war die logische Weiterentwicklung um das systemische Original auch im Bereich der Kassenleistungen für die systemische Versorgung von Menschen in schwierigen Lebenslagen sicherzustellen. Alle Mitwirkende sind erfahrene Lehrende mit langjähriger Praxiserfahrung in der Anwendung systemischer Konzepte in unterschiedlichen Kontexten des Sozial- und Gesundheitswesens.

2020: Mit Angelika Hauser konnten wie eine erfahrene Psychologische Psychotherapeutin mit Zusatztitel Systemische Therapie am AISP-Augsburg begrüßen. Im Juli 2020 erfolgte die Ermächtigung des AISP-Augsburg zur ambulanten psychotherapeutischen Behandlung von Patient*innen durch den Zulassungsausschuss Ärzte Schwaben.